Dies gilt entsprechend fur bisexuelle Manner in einer monogamen Beziehung mit einem anderen Mann
Ma?geblich ist, wie safe die Sexualkontakte im Einzelfall gestaltet werden
- mit einem Sexualverhalten, das ein gegenuber der Allgemeinbevolkerung deutlich erhohtes Ubertragungsrisiko fur durch Blut ubertragbare schwere Infektionskrankheiten birgt, fur 4 Monate:
- Sexualverkehr zwischen Frau und Mann mit haufig wechselnden Partnern/Partnerinnen,
- Sexualverkehr einer Transperson mit haufig wechselnden Partnern/Partnerinnen,
- Sexualverkehr zwischen Mannern (MSM) mit einem neuen Sexualpartner oder mehr als einem Sexualpartner,
- Sexarbeit
- Sexualverkehr mit einer Person mit einer der vorgenannten Verhaltensweisen,
- Sexualverkehr mit einer Person, die mit HBV, HCV oder HIV infiziert ist,
- Sexualverkehr mit einer Person, die in einem Endemiegebiet/Hochpravalenzland fur HBV, HCV oder HIV lebt oder von dort eingereist ist.”
Im Vergleich zur Fassung von 2017 wird die Ruckstellfrist fur alle Spender*innen von zwolf Monaten auf vier Monate seit dem letzten riskanten Sexualverhalten verkurzt. Ein weiteres Novum ist, dass alle Spender*innen ohne Ruckstellung spenden durfen, wenn sie vier Monate lang Sexualverkehr nur innerhalb einer monogamen Zweierbeziehung hatten. Das hei?t, dass nunmehr erstmalig sexuell aktive schwule Manner ohne Ruckstellung Blut spenden durfen, unter der Voraussetzung, dass sie in den letzten vier Monaten nur Sex innerhalb einer monogamen Zweierbeziehung hatten.
Unterschiede zwischen MSM und Heterosexuellen gibt es aber weiterhin. Die Richtlinie von 2021 definiert das Risiko von “Sexualverkehr zwischen Mannern” anders als von”Sexualverkehr zwischen Frau und Mann”. Insbesondere fur Singles und bei nichtmonogamen Beziehungsformen wie offenen und polyamoren Beziehungen wirken sich die Unterschiede aus. Ein schwuler oder bisexueller Mann, https://besthookupwebsites.org/de/pinalove-review/ der innerhalb der letzten vier Monate Sex mit einem neuen Sexualpartner oder mit mehr als einem Sexualpartner hatte, darf kein Blut spenden. Schwule Manner in einer offenen oder polyamoren Beziehung bleiben weiterhin faktisch von der Blutspende ausgeschlossen. Das gilt entsprechend fur bisexuelle Manner, die eine Beziehung mit einem Mann fuhren und Sexualkontakte mit anderen Mannern haben. Ein schwuler Single-Mann muss vier Monate enthaltsam leben, um Blut spenden zu konnen.
Ein heterosexueller Mann hingegen wird erst von der Blutspende zuruckgestellt, wenn er in den letzten vier Monaten “haufig wechselnde” Partnerinnen hatte. Das hei?t, ein Single-Mann oder ein heterosexueller Mann in einer offenen Beziehung, der in den letzten vier Monaten mit verschiedenen Frauen One-Night Stands hatte, durfte Blut spenden. Fur Hetero-Manner ist es zudem moglich, eine sexuell aktive polyamore Beziehung mit mehreren Partnerinnen zu fuhren und trotzdem Blut zu spenden.
Transgeschlechtliche Personen werden in der Richtlinie von 2021 weiterhin gesondert erwahnt, obwohl fur sie die gleichen Regelungen gelten wie fur heterosexuelle cisgeschlechtliche Menschen.
Ma?geblich ist, wie safe die Sexualkontakte im Einzelfall gestaltet werden
- nach Einnahme einer medikamentosen HIV-Praexpositionsprophylaxe fur 4 Monate”
4. LSVD-Kritik an der Regelung
Wahrend wir es begru?en, dass erstmalig auch sexuell aktive schwule und bisexuelle Manner Blut spenden durfen sollen, wird offenbar trotzdem daran festgehalten, dass gleichgeschlechtliches Sexualverhalten unter Mannern per se als riskanter gilt als heterosexuelles Sexualverhalten. Wahrend fur heterosexuelle Menschen nur Sex mit haufig wechselnden Partnern bzw. Partnerinnen als Risikoverhalten definiert wird, reicht bei schwulen und bisexuellen Mannern bereits ein Sexualkontakt zu einem neuen Mann, um fur vier Monate von der Blutspende ausgeschlossen zu werden. Fur diese Einstufung bleibt es aus nicht nachvollziehbaren Grunden irrelevant, ob dieser Sexualkontakt safe oder unsafe war. So durfte eine heterosexuelle Person selbst dann Blut spenden, wenn sie in den vergangenen vier Monaten einen One Night Stand ohne Kondom hatte. Wahrenddessen ware ein schwuler Mann von der Blutspende ausgeschlossen, wenn er ein Mal safen Sex mit einem neuen Partner hatte.
Es ist verfehlt, Sexualkontakte zwischen Mannern grundsatzlich als Risikoverhalten zu definieren. Gleichgeschlechtlicher Sex zwischen Mannern ist nicht per se riskant wie die geplante Richtlinie nachwievor suggeriert. Der Ausschluss von Personen von der Blutspende muss sich deshalb nach dem personlichen sexuellen Risikoverhalten richten.